27. Januar 2023 Holocaustgedenktag
27. Januar 2023, 13 Uhr, Friedhofsweg am Gedenkstein
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Seit 1989 organisiert der Freundeskreis der Sinti und Roma in Oldenburg e.V und seit Bestehen das Anna-Schwarz-Haus am 27. Januar eine Gedenkfeier für die deportierten Sinti-Familien aus dem Nordwesten. Auch in diesem Jahr wird am 27. Januar, der 74 Sinti gedacht, die im März 1943 vom Ziegelhof in Oldenburg über den Bremer Schlachthof nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden. Die Gedenkfeier ist öffentlich und findet diesmal um 13 Uhr am Gedenkstein am Friedhofsweg statt.
Danach findet im Landesmuseum Natur und Mensch am Damm um 14 Uhr eine Veranstaltung statt:
Aus dem Moor ins KZ
Skizzen zur Bedeutung der Torfwerke für die Zwangsarbeit von Sinti und Roma in der Weser-Ems-Region in der NS-Zeit
Eine Veranstaltung aus Anlass des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus in der Dauerausstellung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg vom Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. in Kooperation mit dem Anna-Schwarz Haus, Kulturhaus Oldenburger Sinti und Roma
Einleitendes Geleitwort von Christel (Menni) Schwarz vom Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V.
Vortrag von Dr. Hans Hesse und Musik von der Band "Sinti Swing Oldenburg“
Der Vortrag wird zwei Orte im Weser-Ems-Gebiet behandeln, die als Schwerpunkte der NS-Verfolgung der Sinti und Roma angesehen werden können: Oldenburg und das Gebiet rund um Edewecht und Edewechterdamm. Aus beiden Orten wurden sowohl im Mai 1940 als auch im März 1943 Sinti und Roma in Konzentrationslager in von der deutschen Wehrmacht besetzte Teile Polens deportiert. Für das Gebiet rund um Edewecht und Edewechterdamm gilt die Besonderheit, dass es die Torfwerke und ihr Arbeitskräftebedarf waren, die dazu führten, dass zahlreiche Sinti und Roma dort zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Der Vortrag geht auf diese historische Besonderheit ein und präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse zur Thematik. Da es sich bei dem Gedenktag am 27. Januar um den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau handelt, wird ein weiterer Schwerpunkt das sogenannte "Zigeunerfamilienlager" in Auschwitz-Birkenau sein.
Kaffee, Tee und Kuchen gibt es im Foyer des Museums
Die Veranstaltung wird gefördert im Programm „360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes.